Kleine und grosse Rosengewächse

wivena GmbH Potentilla thurberi 'Monarch's Velvet'

Zu den Rosengewächsen gehören Gartenrosen/Edel-Rosen, kultivierte Obstsorten wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Mispel. Auch viele einheimische Wildgehölze wie die Schlehe (Prunus spinosa), Weissdorn (Crataegus), Wildäpfel (Malus), Wildkirschen (Prunus) und Wildbirnen (Pyrus) gehören zur prominenten Familie. Für uns gilt es in diesem Beitrag insbesondere die krautigen Vertreter der Gattung Rosaceae (Rosengewächse) zu erwähnen, seien es die Nelkenwurzen (Geum) oder die Fingerkräuter (Potentilla), deren Artenspektrum kaum Grenzen kennt.

Die Familie der Rosengewächse umfasst circa 3000 Arten, welche hauptsächlich in kalten und gemässigten Zonen verbreitet sind. Was sie alle besonders auszeichnet, ist ihr Wert für unsere heimische Fauna. Rosengewächse sind in vielen Fällen primär auf die Fremdbestäubung angewiesen, daher bei Insekten sehr begehrt.

Eine Wildbiene auf der Berg-Nelkenwurz (Geum montanum). Diese Staude eignet sich für ein alpines Staudenbeet oder als Bodendecker im Vordergrund höherer Stauden.

Krautige Rosengewächse wie die Nelkenwurzen (Geum) oder die Fingerkräuter (Potentilla) können vielseitig im Garten eingesetzt werden und erfreuen auch unser Auge, zudem benötigen sie oft wenig Platz.

Fingerkräuter besiedeln beinahe jeden Lebensraum. In alpinen Lagen ist das seltene Gletscher-Fingerkraut (Potentilla frigida) anzutreffen. Und bei uns im Flachland ist das in den meisten Fällen nur geduldete oder bekämpfte, jedoch von Insekten geschätzte Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) verbreitet.

wivena GmbH Dryas x suendermannii
Als Polsterstaude gedeiht der Garten-Silberwurz (Dryas x suendermannii) auf trockenen und durchlässigen Böden.

Wenn sich bei euch im Garten also das Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) angesiedelt hat oder schon da war, gewährt ihm ein Plätzchen, denn auch da gibt es dankbare Besucher und es gehört einfach dazu.

Die stark gefährdete Rote Fingerkraut-Sandbiene (Andrena potentillae), welche von Fingerkräutern abhängig ist, würde sich besonders über das Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana) freuen, welches im Handel erhältlich ist oder auch über Samen gezogen werden kann. Die Blutwurz (Potentilla erecta) lockt die sehr seltene Erdbiene (Andrena tarsata).

Die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) gedeiht auf feuchten bis nassen nährstoffreichen Standorten im Halbschatten. Wer kann dieser edlen Erscheinung widerstehen?

Speziell zu erwähnen wären auch die Odermennige (Agrimonia), das holunderartig duftende Mädesüss (Filipendula), die wunderbaren Wiesenknöpfe (Sanguisorba) und die zierlichen Silberwurzen (Dryas).

Am Teichrand oder an feuchter Stelle gedeiht die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale). Eher sonnig und trocken mage es das Weisse Fingerkraut (Potentilla alba) mit seinem für Fingerkräuter ungewöhnlichen Blattwerk.

Da freut sich eine Wildbiene über das Nepal-Fingerkraut (Potentilla nepalensis ‚Miss Willmott‘). Überaus anpassungsfähige Staude, welche fast alle Böden toleriert und sich auch als Gehölzunterpflanzung eignet.

Es gibt auch interessante fremdländische Arten. So beobachteten wir auf dem Nepal-Fingerkraut (Potentilla nepalensis) oder dem Grossblütigen Fingerkraut (Potentilla megalantha) schon regen Besuch. Daneben sind diese krautigen Gattungen auch optisch sehr ansprechend.

Diese anpassungsfähigen Schönheiten haben so einiges zu bieten und sollten ihren Platz in eurem Garten bekommen.

Die Hundsrose, alles andere als gewöhnlich

wivena GmbH Hundsrose

Die Gemeine Heckenrose (Rosa canina) oder Hundsrose ist eine überaus robuste und anspruchslose Wildrose für den Garten. Sie übersteht problemlos Hitze- und Trockenperioden. Auch Wind und frostige Wintertage machen ihr nichts aus. Die Hundsrose wächst schnell und ist schnittverträglich.

Die Gemeine Heckenrose blüht einmal im Jahr. Sie trägt sehr kleine, zart duftende, kurzlebige Blüten, beeindruckt aber mit grosser Fülle. Die einfachen Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni. Sie haben nur Pollen und keinen Nektar. Die Bestäubung erfolgt durch alle Insekten (ausser Schmetterlinge) und durch Selbstbestäubung.
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Hagrose für Wildhecken und als Solitär

Die Hundsrose kann als lockere Heckenpflanze oder als Solitär verwendet werden. Sie eignet sich auch hervorragend, um unschöne Ecken, absonnige Winkel oder Böschungen zu begrünen. An einem ungestörten passenden Standort kann sie bis zu 300 Jahre alt werden. In der Natur bastardisiert die Hundsrose mit anderen Rosenarten (z.B. Rosa gallica oder Rosa tomentosa), deshalb kommt sie nicht immer in ihrer Reinform vor. So gibt es unzählige Arten und Varianten, die sich nur sehr geringfügig unterscheiden. Für den Garten kauft man am besten eine regionale Auslese.

Der Goldglänzende Rosenkäfer frisst gerne an der Hundsrose.
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Rosengallwespen, Gartenlaubkäfern und Goldglänzenden Rosenkäfern dient sie als Nahrungsquelle. Die Hagebutten werden von Vögeln und Säugetieren gefressen und eingegraben. Die Vermehrung in der Natur erfolgt also über Samen. Zusätzlich bildet die Hundsrose Wurzelausläufer, durch welche der Strauch jährlich an Grösse gewinnt. Im Garten kann sie aber auch gezielt durch Stecklinge vermehrt werden.

Das ist eine Galle einer Gemeinen Rosengallwespe. Die 3 bis 5 Millimeter grosse Wespe entwickelt sich an Rosen, wobei sie typische Gallen an den Enden der Sprosse bildet. Diese Gallen besitzen haarartige Auswüchse und sind bekannt als Rosenapfel, Bedeguare oder Schlafapfel.
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Schnittverträglich und robust

Die Hundsrose wächst schnell und kann gut geschnitten werden. Einen Rückschnitt benötigt sie aber nicht unbedingt. Es ist jedoch ratsam, sie etwas im Zaum zu halten. Am besten lichtet man welke und vertrocknete Triebe aus. Beim Schnitt unbedingt letztjährige Triebe stehen lassen, denn an diesen bildet sie ihre Blüten und Früchte. Ein gelegentlicher Verjüngungsschnitt lohnt sich aber, um die Blühfreudigkeit zu fördern. Dafür kürzt man im Frühjahr ältere Triebe ein oder entfernt sie ganz. So können die jungen Triebe gut nachwachsen.

Die Hundsrose trägt wie die meisten Wildrosen im Herbst essbare Sammel-Nussfrüchte, die sogenannten Hagebutten. Form, Farbe und Grösse der Früchte können sich dabei von Strauch zu Strauch unterscheiden. Die Vitamin-C-reichen Hagebutten reifen erst spät im Oktober und November und bleiben häufig bis zum Frühling am Strauch, wodurch sie eine wertvolle Winternahrung für Vögel sind.
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