Stauden schneiden, aber wie?

Gartenschere wivena GmbH

Der Herbst kommt und das Thema Staudenschnitt wird wieder aktuell. Wann ist der beste Zeitpunkt und wie muss ich vorgehen?

Lebensbereiche, Pflanzengemeinschaften, wie auch artspezifische Merkmale müssen berücksichtigt werden, d.h ein Echter Alant benötigt eine andere Pflege, wie das auf eher nährstoffarmen Böden vorkommende Rosmarin-Weidenröschen. Es sollte jedoch auch auf ruderalen oder alpinen Beeten nicht zu säuberlich vorgegangen werden, primär aus ökologischen Gründen, zusätzlich ist ein leichter Nährstoffeintrag auch für die Schlanken notwendig. Da aber oftmals Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen Nachbarn werden, sollte man sich vor den „Aufräumarbeiten“ mit ihren individuellen Ansprüchen auseinandersetzen.

Helianthemum Lawson's Pink
Das Sonnenröschen (hier im Bild Helianthemum Lawrenson’s Pink) darf nach der Hauptblüte geschnitten werden. Auf diese Weise wird das Verkahlen verhindert und das Wachstum gefördert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Luftzirkulation innerhalb des Halbstrauches verbessert wird. Das macht es Pilzen schwer, sich zu vermehren.

Arten, welche eher nährstoffarme und durchlässige Böden bevorzugen, können, nachdem die Assimilate die Wurzel erreicht haben (die oberirdischen Pflanzenteile welken), gut vor dem Winter zurückgeschnitten werden. Abgestorbene Pflanzenteile die sich um die Rosette oder den Horst befinden, fördern Winternässe und darauffolgendes Absterben. Dieses Problem ist auf unsere Gartenböden zurückzuführen, am Naturstandort reguliert es sich.

Die „Winterhärte“ spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, Exoten werden in den ersten Jahren mit Reisig, Stroh oder Schilf abgedeckt. Kompost, Laub und Pflanzenteile usw. sind kontraproduktiv.

Ysop wivena GmbH
Der Ysop, ein naher Verwandter von Thymian, Salbei und anderen Lippenblütern, ist hierzulande vorwiegend als Würzkraut bekannt. Er ist sehr beliebt bei Insekten aller Art, vor allem Schmetterlinge und Bienen mögen ihn sehr. Als verholzender Zwergstrauch darf er nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Im Frühling kann auch ein zweiter, tieferer Schnitt erfolgen.

Dennoch ist es in der Regel empfehlenswert, im Frühjahr vor dem Austrieb solche Pflegeeinsätze vorzunehmen. Wintervögel freuen sich während der Vegetationsruhe über die Samenstände, Säuger und andere Landwirbeltiere finden Nahrung und die Insekten/Spinnentiere verharren unter abgestorbenem Pflanzenmaterial.

Also mit Bedacht und Rücksicht „aufräumen“, so kann man sich im nächsten Jahr wieder über gesunde Pflanzen freuen.

TIPP: Grundsätzlich sollte die Gartenschere nach jedem Gebrauch kurz gereinigt werden. Das beugt Rost vor und verhindert zudem, dass mit der Schere Pflanzenkrankheiten verbreitet werden. Nach dem Spülen mit Wasser ölt man die Druckfeder und den Bereich zwischen der Klinge und der Gegenklinge ein. Geeignet sind gutes Werkzeugöl oder auch Pflanzenöl.

Im Winter kann die Gartenschere komplett auseinandergenommen werden, um sie gründlich zu reinigen. Benötigt werden: Werkzeugöl und/oder Fett, Schleifstein, Schraubenschlüssel/Gabelschlüssel verschiedener Grössen, Schraubenzieher, Stahlwolle, Lappen.

Damit am Schluss das Zusammensetzen der Schere nicht zum Puzzlespiel wird, die Einzelteile beim Abmontieren schön nebeneinander legen, am besten von links nach rechts auf den Tisch.

Sommerschnitt von Gehölzen

Mandelaprikose wivena GmbH

Bei vielen Gehölzen (besonders Steinobst) ist ein Sommerschnitt dienlicher als der weitaus bekanntere Winterschnitt. Da zudem Bäume und Sträucher im Sommer voll im Saft stehen, ist die Wundheilung aktiver, Krankheiten haben eine geringere Chance und man reduziert die Schneebruchgefahr.

Bei vielen Gehölzen (besonders Steinobst) ist ein Sommerschnitt dienlicher als der weitaus bekanntere Winterschnitt, welcher in der Grünen Branche hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen forciert wurde, hinzukommend die Übersicht durch den laublosen Zustand. Im Winter herrscht bei Gärtnern eine Arbeitsflaute und somit bot sich der Winterschnitt an, um diese Zeit zu überbrücken, was bei gewissen Arten jedoch fachlich auch Sinn macht.

Da Bäume und Sträucher im Sommer voll im Saft stehen, ist die Wundheilung aktiver, Krankheiten haben eine geringere Chance und man reduziert die Schneebruchgefahr. Bei Belaubung kann man die Kronendichte besser beurteilen und daher gezielter arbeiten. Stark wachsende Obstgehölze wie z. B Kirsche und Pflaume werden durch den Sommerschnitt kompakter gehalten und der Zuwachs im nächsten Jahr wirkt stabiler (auch weniger Wasserschösslinge).

Vor allem die Aprikose verträgt einen Sommerschnitt (nach der Ernte) viel besser als einen Eingriff im Winter. Das Risiko einer Monilia-Infektion wird dadurch immens verringert und die Luftzirkulation innerhalb der Krone wird gefördert, was besonders an nass-feuchten Herbsttagen wichtig ist.

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