Mariendisteln jetzt vorziehen

wivena GmbH Mariendistel

Wem es jetzt schon in den Garten-Fingern kribbelt, kann mit der Mariendistel (Silybum marianum) starten. Bei einer frühen Aussaat entwickeln sich die Sämlinge bis im Sommer zu stattlichen Pflanzen.

Was ist zu beachten?

Gesundes Saatgut verwenden, am besten aus dem eigenen Garten oder von Bekannten.

Aussaaterde aus Kakteenerde/Sand mit gewöhnlicher torffreier ungedüngter Bio-Erde mischen, circa 50/50. Sie liebt es mager.

Samen nur leicht zudecken, da es sich um Lichtkeimer handelt.

Mit diesen hübschen Samen beginnt die Reise.

Sprühgerät, 1 x am Tag befeuchten, nie mit Giesskanne die ganze Schale/Gefäss wässern. Bei erfolgter Keimung 2 x am Tag sprühen, die Sämlinge dürfen nie im Trockenen stehen.

Standort: Raum mit Temperaturen zwischen 18-23°und heller Platz am Fenster (LED-Panel oder andere Beleuchtung ist von Vorteil)

Ein wenig Geduld. Die Mariendistel keimt allerdings bereits nach wenigen Tagen.

wivena GmbH Mariendistel Keimlinge
Nach wenigen Tagen keimen sie. Die Wachstumsstadien können sich durchaus unterscheiden, Nachzügler sind normal.

Die jungen Pflanzen pikieren/vereinzeln, wenn die ersten beiden Laubblätter gut ausgebildet sind. In Einzeltöpfe mit dem Verhältnis 20% Sand 20% Split oder feinem Kies und 60% Bio-Universalerde (leicht gedüngt) eintopfen. Die eckigen 9er oder 11er Töpfe haben sich vom Volumen her bewährt.

wivena GmbH Mariendistel pikieren
Die ersten beiden Laubblätter sind gut ausgebildet, dies zeugt von einer starken Wurzel. Nun können die Jungpflanzen vereinzelt werden.

Bei steigenden Temperaturen die Pflänzchen tagsüber auf den Balkon oder an eine geschützte Hauswand stellen. Wenn kalte Nächte bevorstehen, kann ein Vlies als Schutz dienen und bei zu starkem Frost nachts wieder im Haus oder Wintergarten einquartieren.

wivena GmbH Mariendistel Setzlinge
Nun geht`s ans Auspflanzen.

Mitte Mai können die Pflanzen in den Garten. Die Mariendistel bevorzugt einen sonnigen und eher trockenen Standort. Der Boden sollte durchlässig sein.

Nach der Blüte und Samenreife können die Samen für das kommende Jahr geerntet werden. Somit verbessern sich die genetischen Eigenschaften betreffend Klima und Standortanpassung im Garten von Jahr zu Jahr.

Mariendistel auch als Topfpflanze

So erfreut sie uns im Sommer, einfach herrlich. Ein wahrer Insektenmagnet.

Auch im grosszügigen Topf für den Balkon kommt die Mariendistel sehr schön zur Geltung. Kombiniert mit Gewöhnlicher Schafgarbe (Achillea millefolium), Goldgarbe (Achillea filipendulina), Echtem Ziest (Stachys officinalis), Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora), Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis), Kornrade (Agrostemma githago), Mazedonischer Witwenblume (Knautia macedonica) und dem Schaf-Schwingel (Festuca ovina ‚Eisvogel‘) werden ihre Akzente aufgewertet. Diese Zusammenstellung ist auch aus ökologischer Sicht interessant.

Viel Spass beim Ausprobieren. ?

Kleine und grosse Rosengewächse

wivena GmbH Potentilla thurberi 'Monarch's Velvet'

Zu den Rosengewächsen gehören Gartenrosen/Edel-Rosen, kultivierte Obstsorten wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Mispel. Auch viele einheimische Wildgehölze wie die Schlehe (Prunus spinosa), Weissdorn (Crataegus), Wildäpfel (Malus), Wildkirschen (Prunus) und Wildbirnen (Pyrus) gehören zur prominenten Familie. Für uns gilt es in diesem Beitrag insbesondere die krautigen Vertreter der Gattung Rosaceae (Rosengewächse) zu erwähnen, seien es die Nelkenwurzen (Geum) oder die Fingerkräuter (Potentilla), deren Artenspektrum kaum Grenzen kennt.

Die Familie der Rosengewächse umfasst circa 3000 Arten, welche hauptsächlich in kalten und gemässigten Zonen verbreitet sind. Was sie alle besonders auszeichnet, ist ihr Wert für unsere heimische Fauna. Rosengewächse sind in vielen Fällen primär auf die Fremdbestäubung angewiesen, daher bei Insekten sehr begehrt.

Eine Wildbiene auf der Berg-Nelkenwurz (Geum montanum). Diese Staude eignet sich für ein alpines Staudenbeet oder als Bodendecker im Vordergrund höherer Stauden.

Krautige Rosengewächse wie die Nelkenwurzen (Geum) oder die Fingerkräuter (Potentilla) können vielseitig im Garten eingesetzt werden und erfreuen auch unser Auge, zudem benötigen sie oft wenig Platz.

Fingerkräuter besiedeln beinahe jeden Lebensraum. In alpinen Lagen ist das seltene Gletscher-Fingerkraut (Potentilla frigida) anzutreffen. Und bei uns im Flachland ist das in den meisten Fällen nur geduldete oder bekämpfte, jedoch von Insekten geschätzte Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) verbreitet.

wivena GmbH Dryas x suendermannii
Als Polsterstaude gedeiht der Garten-Silberwurz (Dryas x suendermannii) auf trockenen und durchlässigen Böden.

Wenn sich bei euch im Garten also das Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) angesiedelt hat oder schon da war, gewährt ihm ein Plätzchen, denn auch da gibt es dankbare Besucher und es gehört einfach dazu.

Die stark gefährdete Rote Fingerkraut-Sandbiene (Andrena potentillae), welche von Fingerkräutern abhängig ist, würde sich besonders über das Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana) freuen, welches im Handel erhältlich ist oder auch über Samen gezogen werden kann. Die Blutwurz (Potentilla erecta) lockt die sehr seltene Erdbiene (Andrena tarsata).

Die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) gedeiht auf feuchten bis nassen nährstoffreichen Standorten im Halbschatten. Wer kann dieser edlen Erscheinung widerstehen?

Speziell zu erwähnen wären auch die Odermennige (Agrimonia), das holunderartig duftende Mädesüss (Filipendula), die wunderbaren Wiesenknöpfe (Sanguisorba) und die zierlichen Silberwurzen (Dryas).

Am Teichrand oder an feuchter Stelle gedeiht die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale). Eher sonnig und trocken mage es das Weisse Fingerkraut (Potentilla alba) mit seinem für Fingerkräuter ungewöhnlichen Blattwerk.

Da freut sich eine Wildbiene über das Nepal-Fingerkraut (Potentilla nepalensis ‚Miss Willmott‘). Überaus anpassungsfähige Staude, welche fast alle Böden toleriert und sich auch als Gehölzunterpflanzung eignet.

Es gibt auch interessante fremdländische Arten. So beobachteten wir auf dem Nepal-Fingerkraut (Potentilla nepalensis) oder dem Grossblütigen Fingerkraut (Potentilla megalantha) schon regen Besuch. Daneben sind diese krautigen Gattungen auch optisch sehr ansprechend.

Diese anpassungsfähigen Schönheiten haben so einiges zu bieten und sollten ihren Platz in eurem Garten bekommen.

Disteln bringen Leben in den Garten

wivena GmbH Gewöhnliche Kratzdistel Furchenbienen

Wenn wir das letzte Jahr Revue passieren lassen, dann hat uns diese Pflanze ganz besonders geprägt, die Distel. Sie bereichert in allen Aspekten. Kaum eine andere Wildpflanze bietet eine vergleichbare Menge an Nektar und Pollen für Insekten, spendet Schutz und Nahrung als Kinderstube für Falterraupen und lockt mit ihren proteinreichen Samen zur Winterzeit die Vögel. Auch als Zierpflanze für den Garten ist sie vielseitig einsetzbar, für jeden Standort gibt es eine geeignete Distel.

Natürlich kann man botanisch gesehen nicht von „der“ Distel sprechen, zur Subtribus Carduinae (Distelartige) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehören etwa 29 Gattungen mit einer beträchtlichen Artenvielfalt. Bei uns in Mitteleuropa sind vor allem die Kratzdisteln (Cirsium), Ringdisteln (Carduus) und Kletten (Arctium) verbreitet. Zu den eingebürgerten Arten zählen die imposante Eselsdistel (Onopordum acanthium), welche oft trockene Ruderalstandorte besiedelt und die schon von Hildegard v. Bingen sehr geschätzte Mariendistel (Silybum marianum). Selbst die Artischocken (Cynara) gehören dazu und haben nebst ihrem kulinarischen auch einen ökologischen Wert.

Eine Furchenbiene (Halictus sp.) auf der Knolligen Kratzdistel (Cirsium tuberosum). Die Knollige Kratzdistel blüht vorwiegend in den Monaten Juli und August.

Disteln im Garten

Ob trocken, frisch oder feucht, auf jedem Gartenboden kann die passende Art angesiedelt werden, auch schwere Lehmböden sind da kein Hindernis.

Viele der Arten, darunter die Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare), die Bisamdistel oder Nickende Distel (Carduus nutans), die Krause Ringdistel (Carduus crispus) und die Eselsdistel (Onopordum acanthium) sind zweijährig. Das bedeutet, im ersten Jahr bilden sie lediglich Grundblätter (Rosette), im zweiten Jahr streckt sich der Spross und die Kraft wird in das Blütenwachstum gesteckt, danach stirbt die Pflanze nach reicher Aussaat ab.

Bei der Nickende Distel handelt es sich um eine Halbrosettenpflanze, d. h. im ersten Jahr bildet sie eine Rosette aus, im zweiten Jahr einen Blütenstandsschaft und nach der Fruchtbildung stirbt sie ab. Die Blütezeit ist von Juli bis September.

Eine noch viel zu unbekannte Art ist die Stängellose Kratz-Distel (Cirsium acaule). Sie wächst als mehrjährige Pflanze in einer grundständigen Rosette und bildet über einen längeren Zeitraum ein reiches Blütenangebot. Durch ihre Endhöhe von nur 10 cm passt sie auch gut in einen Steingarten oder findet im Blumenkasten Platz. Sie ist einheimisch und anspruchslos.

Die meist einzeln, seltener auch bis zu viert wachsenden körbchenförmigen Blütenstände sitzen unmittelbar „auf der Wurzel“ bzw. auf der Grundblattrosette. Die Stängellose Kratzdistel blüht vorwiegend in den Monaten Juli bis September.

Die Acker-Kratzdistel bildet unterirdische Rhizome und kann dadurch auch andere Bereiche im Garten besiedeln. Wem dies zu anstrengend ist, kann auch auf die Gewöhnliche Kratzdistel, die Sumpf-Kratzdistel oder die Nickende Distel zurückgreifen, eine Rhizomsperre installieren oder regelmässig ungewollte Ausläufer abstechen.

Die Gewöhnliche Kratzdistel ist ein zweijähriger Hemikryptophyt mit Wurzelrübe. Die im zweiten Jahr gebildete Blattrosette ist sehr regelmässig aufgebaut. Im Gegensatz zu Cirsium arvense ist diese Art eine reine Pollenblume ohne Nektarproduktion. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober.

Schon ab Ende Januar können Mariendistel, Eselsdistel und Artischocken auf der Fensterbank, im Kalthaus oder im hellen unbeheizten Wohnzimmer vorgezogen werden. Die Kultur ist simpel und bei einem frühen Kulturstart kann man noch im ersten Jahr mit einer Blüte rechnen. Die Sämlinge wachsen rasant heran, Einzeltöpfe sind daher zu empfehlen.

Disteln bieten der Tierwelt einen reich gedeckten Tisch

In der Regel werden Disteln zu Unrecht als pieksende „Unkräuter“ wahrgenommen, bekämpft und verteufelt. Gerade auf Äckern wächst eine der wertvollsten und zugleich unscheinbarsten Arten, nämlich die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense). Mit bis zu 50 Falterarten und unzähligen anderen Insekten, welche sich von ihr ernähren, ist sie eine der wertvollsten Wildpflanzen überhaupt. Zu den Profiteuren gehören z.B der Distelfalter (Raupen-Futterpflanze, polyphag), das Veränderliche Widderchen (Nektarpflanze), der Grosse Perlmuttfalter (Nektarpflanze), der Schachbrettfalter (Nektarpflanze) der Apollofalter (Nektarpflanze) u.v.m.

Landkärtchen (Araschnia levana) auf der Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)

Alle Disteln sind auch wichtige Nährpflanzen für Körnerfresser. Sie sind deshalb für Wildpflanzengärten oder naturnahe Gärten sehr zu empfehlen.

Der Stieglitz oder gängiger Distelfink sitzt im Sommer und Herbst oft auf Disteln und klaubt mit seinem relativ langen und spitzen Schnabel die Samen aus den Fruchtständen. Geeignete Nahrungspflanzen sind für den Distelfink jedoch oft Mangelware, was nicht zuletzt durch unseren «Sauberkeitsfimmel» mitverursacht wird.

Wir von wivena werden in Zukunft einige Distel-Arten in unserem Sortiment anbieten, diese Pflanze darf in keinem Garten fehlen.

Teilt uns Eure Distel-Erfahrungen mit. Wir freuen uns natürlich ganz besonders, wenn die eine oder andere Distel bei Euch ein Plätzchen bekommt.

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